Flughafen Stuttgart. Abschied von Deutschland
Conny und ich dachten ja wir hätten uns ausgiebig von allen Freunden verabschiedet und würden einfach zum Flughafen fahren, in den Flieger steigen und tschüss.
Da haben wir aber die Rechnung ohne ein paar sehr enge Freunde gemacht: Am Flughafen angekommen, das Gepäck eingecheckt, hatten wir uns schon darauf eingestellt jetzt ewig warten zu müssen, bis es endlich losgeht. Der Kopf (meiner zumindest) war noch recht schwer vom Vorabend, aber was soll's, bald sitzen wir eh für 9 Stunden im Flugzeug.
Hahaha!!! Von wegen!
Plötzlich steht die ganze Clique an Freunden vor uns mit Sekt und Bier (Hefeweizen aus der Dose).
Immerhin war das ein normaler Arbeitstag für die meisten und die haben extra hierfür frei genommen! Freunde eben. War schon 'ne seltsame Stimmung, aber nach dem einen oder anderen Gläschen Sekt und dem lecker Hefe war's dann doch wieder etwas lustig/weinerlich... oder eben : "Mit 'nem Kloß im Hals".
Fasten your seatbelts, please
Der beste Platz ist immer noch am Notausgang
Nachdem wir in San Francisco gelandet waren... ( ich kann mich gar nicht mehr an den Flughafen erinnern. Wahrscheinlich hat mir die nette Flugbegleiterin im Flieger zu viel von der amerikanischen light Hopfenbrühe ausgeschenkt).
Au, da fällt mir diese eine Geschichte vom Flug wieder ein: Die Flugbegleiterin kommt und fragt was ich trinken möchte. "Ein Bier, bitte". Sie: *gibt mir ein Bier*. Ein, vielleicht sogar zwei Stunden später, selbes Spiel. "Ein Bier, bitte". Was macht die? Gibt die mir doch tatsächlich ein "Lightbeer" (ich schreibe das bewusst auf englisch, denn die Bezeichnung "Bier" hat das Zeug nicht verdient)!!! Vermutlich wollte sie verhindern, daß ich mich betrinke.
Na das geht ja schon gut los, dachte ich...
Ok, angekommen in SanFran (nüchtern natürlich) sind wir dann irgendwie zu unserem Hotel in Oakland chauffiert worden, wo wir uns erstmal in die Federn fallen ließen (es war, glaube ich, noch vormittags).
Nachdem wir etwas ausgeruht hatten, wollten wir die Stadt ein wenig anschauen und was Anständiges zwischen die Zähne (und, klaro, auch zwischen Leber und Milz) bekommen. Irgendwie hat uns nichts so richtig angesprochen, langsam wurde es dunkel und KALT (!) als wir eine Art Mikrobrauerei entdeckten.
Wir also rein, in der Hoffnung auf was gutes zu Essen und ein echtes Bier. Der Laden war richtig hübsch und wohlig eingerichtet und ein Blick auf die Karte verhieß Gutes.
Selbstgebrautes. Ca. 8 verschiedene Sorten, dafür aber auch zwischen 6 und 8 Dollar das Glas.
Na ja, was soll's, ich will ja schließlich kein Wasser trinken. Also bestellte ich mir eins von dem ich annahm, daß es meinen Geschmack am ehesten treffen würde.
Das Essen kam, das Bier auch. Erster Schluck... Alter Schwede, das war wohl etwas überlagert. Bedienung hergerufen, beschwert, daß das Bier schlecht wäre und ein anderes bestellt.
Selbes Spiel! Ein drittes bestellt und das war dann so, daß man es gerade so trinken konnte.
Natürlich musste ich alle drei bezahlen, denn das Bier war jeweils nicht verdorben sondern hat (mir) einfach nur sch**ße geschmeckt!
Na das geht ja schon gut los,dachte ich!
Das Bierchen hier ist Geschmackssache. Unseren hat es leider nicht getroffen...
Wiedersehen mit unseren "Teuersten"
Gleich am zweiten Tag sind wir zur Spedition die unsere Motorräder empfangen und eingelagert hatte.
Alle notwendigen Papiere parat, die belegt hatten, daß wir die Eigentümer sind und der komplette Transport bereits bezahlt war.
Denkste wohl!
In dem Papier stand ein falsches Abholdatum - Mittwoch! Zwei Tage früher.
War wohl ein Fehler der Speditionsfirma in Deutschland. 200 US$ sollten wir nachzahlen, Lagerkosten.
Ich habe versucht, bei der Firma anzurufen, aber es war bereits Freitagabend in Deutschland, sprich: Wochenende...
Also haben wir zähneknirschend bezahlt. Schließlich waren wir ja schon ganz heiß drauf unsere "Ente und Dolores", wie wir sie nannten, endlich in Empfang zu nehmen.
Mal sehen ob sie auch drin ist...
Die nächsten paar Tage nutzten wir um uns Oakland und SanFran anzuschauen, während unsere Knatterkistchen gut geschützt in einem Parkhaus gegenüber des Hotels auf ihren Einsatz warteten.
Letzter Feinschliff bevor es losgeht
Sören passt gut auf die Motos auf
Ich in einer Großstadt!
Wer mich kennt, weiß daß hier zwei Welten aufeinander treffen.
Überraschenderweise fühlte ich mich hier jedoch erstaunlich wohl (zu Conny's Erleichterung, denn sie konnte es dann auch eher genießen).
Ein Besuch im "Hardrock Cafe" bescherte mir dann ein weiteres "Biererlebnis": Hefeweizen auf amerikanisch - mit einer ORANGENSCHEIBE! Well, wer's mag...
Herzlich willkommen in San Francisco
Hefeweizen "american style"
Die ersten Kilometer
Dann war er da, DER große Tag, an dem wir unsere Moppeds bepackten und es losgehen sollte.
Der Typ an der Rezeption des Hotels war von unserem Vorhaben so sehr angetan, daß er uns die Kosten für das Parkhaus komplett erlassen hat.
Koffer auf die Moppeds, Zelt und sonstige Gepäckrollen quer über die freie Soziusbank, noch einmal umdrehen, "bye bye" sagen, Gang rein und nun konnte das große Abenteuer starten, alles mit dem einen Ziel: Ein neues Zuhause zu finden!
!!!HAMMER!!!
Noch die Gurte festzurren
Na, will noch jemand mit?
Ok, es war klar daß wir nicht in den USA leben wollen, wir nutzten die Gelegenheit jedoch um uns etwas "warm zu fahren".
Zuerst sollte es in den "Yosemite Park" gehen.
Wir hatten zwar ein Navi dabei, dies aber nicht benutzt, stattdessen haben wir so richtig "old school" Karten gelesen um unseren Weg zu planen. Im Park direkt wollten wir nicht zelten, deshalb haben wir uns als "Basislager" Groveland ausgesucht, das ca. 40km entfernt vom Park liegt.
Natürlich hat's mit der Navigation nicht 100% reibungslos gefunzt und wir mussten gelegentlich nach dem Weg fragen. Da sind die Amis ja echt genial: Die waren alle so dermaßen hilfsbereit und begeistert, einige wollten direkt hinten aufspringen und mitfahren.
Highway so weit das Auge reicht! Das kann weder mit Worten noch mit Bildern wirklich beschrieben werden.
Sicherheit war uns wichtig!
Also war Sicherheitskleidung ein absolutes MUSS. Dementsprechend kuschlig war es dann auch auf den Highways.
Zur Belohnung aber hatte der Campingplatz in Groveland einen schönen, großen Pool, den wir, nachdem das Zelt aufgeschlagen war, ausgiebig nutzten.
Premiere für unser Dreipersonen-Zelt
Reisetagebuch am Pool schreiben
Nachmittags sind wir dann ins Dorf um ein wenig einzukaufen und erst dachte ich, ich sähe falsch, als ich ein Schild an einem Haus sah auf dem stand :"SALOON". So touristisch kam mir Groveland jetzt nicht vor, daß man hätte denken können, das wäre extra für Touris gemacht. Da hilft nur eins: Reinschauen.
Der Himmel hängt voller Dollars...
Ich glaube ja bis heute, daß dieser Saloon noch aus der Goldgräberzeit stammt, jedenfalls schien mir der Laden ziemlich authentisch zu sein!
Aufzeichnung der zurückgelegten Strecke. Die gerade gelbe Linie zeigt unseren Flug nach San Francisco
So, meine Lieben, genug für heute. Die nächste Etappe führt Euch und uns in den Yosemite Park und, wer weiß, eventuell auch schon über den Tioga Pass an den Monolake...