17. Aufsteigen in die Kunst – Absteigen beim Kaiser

0  comments

Wien...

Nein! Puerto Vallarta.

Nur knapp 160 km liegen zwischen San Blas und unserem nächsten Anlaufpunkt Puerto Vallarta.

Es bieten sich zwei Strecken an.

Eine zwar etwas kürzere, jedoch auf schlechterer Strasse, durchs „Inland“ oder die längere, auf besserer Strasse an der Küste entlang.

Da die Strecke nur einer „Halbtagestour“ entsprach fiel uns die Entscheidung leicht: Die Küstenstraße lag eindeutig vorn…

Normalerweise geht Conny in die Hotels um nach einem freien Zimmer zu fragen und auch gleich einen „descuento“ auszuhandeln.

Den Zimmerpreis zu verhandeln ist hier nichts unübliches und sehr häufig haben wir einen guten Nachlass bekommen.

Bei unserer Ankunft in Puerto Vallarta ging es Conny nicht gut, ihr war übel. Also war ich an der Reihe.

Auch hier bekamen wir einen guten Rabatt und dazu noch ein schönes Zimmer im Parterre.

Den üblichen, hübschen Innenhof mit den vielen Topfpflanzen brauche ich ja wohl mittlerweile schon gar nicht mehr erwähnen.

Puerto Vallarta ist eine lebhafte, bunte Stadt. Touristisch zwar, aber schön und sympathisch. Und eine Homo-Hochburg.

Trotz der ca. 200.000 Einwohner und der Touristen wirkt „PV“ nicht hektisch oder stressig.

Touristisch und dennoch gemütlich - Puerto Vallarta


Der große Malecón lädt zum Schlendern ein. Am langen Strand mit vielen Bars und Buden kann man mit einem Drink in der Hand und den Zehen im Sand den Sonnenuntergang beobachten. Das Ganze direkt vor der Stadt.



Nachdem es Conny wieder besser ging machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden.



Das Zentrum hat z.T. historische Bauwerke, wie z.B. der „Templo de Guadalupe“ oder das Amphitheater, außerhalb findet man aber auch den einen oder anderen Wohnblock.

Man kann so wohnen...

...oder auch so.


Alles ist irgendwie geschmückt oder bemalt. Fähnchen hier, Piñatas da und Kathrinas dort, es macht Spaß an den ganzen Geschäften, Bars und Restaurants und Galerien vorbei durch die Stadt zu flanieren.



An einer Ecke sah ich einen Typen auf einem niedrigen Hocker sitzen, eine Art handbetriebene Schleifmaschine zwischen den Knien.

Mein Taschenmesser war schon längere Zeit nicht mehr geschliffen worden, also fragte ich ihn ob er dies könne. Für ein paar Pesos hat er mir zwar die Klinge verkratzt (eigentlich schleift er nur Macheten) aber mein Messer war wieder scharf und ich habe die hiesige Wirtschaft etwas unterstützt.

Wurde mal wieder Zeit



„Kaiser Maximilian“ …


…war nun wirklich nicht das was wir hier zu sehen erwartet hätten.

Und doch: Wir standen vor einem Restaurant mit eben diesem Namen.

Ein Blick auf die Speisekarte bestätigte dann auch den Verdacht, dass es sich hier um ein österreichisches Restaurant handeln müsse.

Wiener Schnitzel mit Spätzle - Linzer Torte zum Nachtisch!

Es war schon nicht ganz einfach, der Verführung zu widerstehen gleich rein zu gehen.

Morgen würden wir es uns gönnen.

Da das Restaurant eher zur gehobenen Klasse gezählt werden kann haben wir uns dann auch entsprechend unserer begrenzten Möglichkeiten in Schale geworfen.

In Schale geworfen



Als Schwaben lieben wir Schnitzel mit Spätzle, und in Conny‘s Familie war schon seit jeher die Linzer Torte das traditionelle Weihnachtsgebäck.

Die Erwartungen waren groß.

Schnitzel und Zwiebelrostbraten in Mexiko



Wir wurden nicht enttäuscht. Und wir haben jeden Bissen ebenso genossen wie die gemütliche Atmosphäre .


Kletterkunst


Insgesamt vier Nächte blieben wir in PV. Nicht zuletzt weil wir uns hier das erste Mal ernsthaft Gedanken gemacht haben, ob hier evtl. schon ein Kandidat gefunden war auf unserer Suche nach „dem“ Platz für unser zukünftiges Leben.

Wir würden trotzdem weiterreisen, klar! Wer weiß was für Schätze noch auf uns warten würden.

Noch sind wir aber hier in PV.


Auch hier war eine der lebensgroßen Krippen direkt am Malecón zu sehen. Nun aber mit dem Jesuskind.



Neben der Lesben- und Schwulenszene spielt Kunst eine große Rolle. Dies zeigt sich durch mehrere Bronzeskulpturen auf dem Malecón.

Gegenüber einer dieser Skulpturen, der mit dem Namen „En Busca de la Razón“ vom mexikanischen Künstler und Bildhauer Sergio Bustamante, sassen wir in einem Cafe im ersten Stock und genossen die Aussicht.

Leute gucken macht Spaß!

Die Skulptur besteht aus einer freistehenden, leicht geneigten Leiter mit einer Höhe von schätzungsweise 6 bis 8 Metern. Zwei Figuren stehen auf der Leiter, eine unten auf dem Boden.

Das Kind in mir schrie: „Aufi muass i, aufi!“ (Ok, den hab ich von Wolfgang Ambros‘ ‚Watzmann‘ geklaut)(ups,schon wieder ein Österreicher)

Conny blieb im Cafe, die Kamera im Anschlag.

Zuerst war ich mir nicht ganz sicher, ob das denn legal …

EGAL! Ich musste da rauf.

Die eine Seite war belegt von den zwei Figuren, also musste ich die andere benutzen. Quasi die Unter- oder auch Rückseite, wenn man bei einer leicht geneigten Leiter von so etwas reden kann.

Jeder der schon mal eine senkrechte Leiter bestiegen hat weiß wie es sich anfühlt auf 6 oder auch 8 Metern Höhe. Aber durch die Neigung hatte das schon so ein wenig was von „freeclimbing“.

Ich also ganz hoch, bis fast zur letzten Sprosse.

"Jetzt komm, knips!"



„Los, knips schon!“ dachte ich, zu Conny ins Café hinüber schauend. Nicht ohne mindestens einmal gewunken zu haben stieg ich wieder hinab. Die Knie zitterten ein wenig. Kam bestimmt vom Kaffee… (*zwinker*)



Conny wollte es sich dann auch nicht nehmen lassen ein paar Stufen hinauf zu steigen, aber lieber auf der „Vorderseite“ und da waren ja die Figuren im Weg. Sonst wäre sie bestimmt auch bis auf die oberste Sprosse geklettert.

Kunstwerk vervollständigt

Auch ganz schön hoch!

Bienchen und Blümchen


Ein Besuch im botanischen Garten, den „Jardines Botanicos de Vallarta“, zeigte uns ein weiteres Mal wie wunderschön die Natur ist.

Die unterschiedlichsten Blumen und Bäume, für uns alle exotisch, verwandeln diesen Ort in ein Blütenmeer, das auch den letzten Naturmuffel staunen lässt.

Quaak!


Wo so viele Blumen sind, sind Vögel und Insekten nicht weit.


Durchsichtige Schmetterlinge, Kolibris und andere Vögel tummelten sich auf oder in Kaffeepflanzen, Ananas, Bougainvillea und dem Ficus.

Kaffee - lange bevor er in der Tasse landet



Ficus.

Exotisch oder was?!?

Hat ja wohl jeder zu Hause rumstehen.

Ja. Aber bestimmt nicht 20 m hoch!

Der passt in kein Büro mehr



Im Restaurant genehmigten wir uns noch einen frischen Obstsaft während sich Vögel an eigens dafür aufgehängten Körbchen Obststücke schmecken ließen.



Ein toller Tag ging zu Ende, und mit diesem auch unser Aufenthalt in Puerto Vallarta.


Am kommenden Morgen sollte es mal wieder heißen: „Auf die Moppeds, fertig, los!“

Das erste kleine Gefühl von „könnten wir uns vorstellen hier zu leben?“ war schon etwas komisch. Wird‘s denn jetzt ernst?

Es sollte noch etwas konkreter werden an einem weiteren besonderen Ort:

Melaque

Dort nehmen wir Euch mit zum

„Agente de bienes raíces“

Bis dahin, macht‘s gut!

Ständige Begleiterin in Mexico: Katrina



Conny&Pepe


Weitere Beiträge in diesem Zeitraum:

Gut oder geht so?!?

Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}