45. Jogi’s Jungs im Tal der Engel

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Verlängerung


Wieder einmal sassen wir uns gegenüber und schmunzelten uns gegenseitig an.

„Vielleicht sollten wir einfach noch ein paar Tage länger bleiben!?!“ war die Überlegung.

Kurzerhand buchten wir unser Hotelzimmer für zwei weitere Nächte.

Einfach um die chillige Inselatmosphäre noch ein wenig länger zu genießen, ein paar Cocktails in der Strandbar zu schlürfen, am Strand zu liegen und abends an einem der vielen Streetfood-Stände Tacos oder Ähnliches zu essen.

Urlaub eben.

Unsere Fährtickets waren ja noch fast ein halbes Jahr gültig.

Jedes Mal, wenn wir die mittlerweile im Bau befindliche Strasse auf und ab gingen schauten wir uns den Ort mit anderen Augen an.

Könnten wir uns vorstellen, hier auf Dauer zu wohnen, zu leben?

Frisches Obst und Gemüse schien jedenfalls stets verfügbar zu sein...

Wäre ja schon irgendwie der Hammer!

Was könnten wir machen um unseren Lebensunterhalt zu verdienen?

„Weisst Du was hier fehlt?“fragte ich Conny.

 „Eine Eisdiele. Ich hätte jetzt Lust auf ein Eis!“

„Stimmt,“ antwortete sie, „da hätte ich jetzt auch Lust drauf.

Schon seltsam, dass es an einem so touristischen Ort so etwas nicht gibt!“

Tatsächlich gab es nicht einen Laden, der Eiscreme anbot, außer das übliche Eis am Stiel oder die Waffeltüte mit Erdbeer- oder Schokogeschmack von ‚Sarita‘, das ‚honduranische Langnese‘, wie ich es nenne.

Aber das alles waren ja nur irgendwelche Gedanken, unsere Reise sollte uns sicher noch an viele schöne Orte wie diesen bringen, die nicht auf einer Insel liegen, also kauften wir uns jeder ein Eistütchen in einem der Shops und genossen unsere letzten Stunden im Urlaub.

Letzter Sonnenuntergang bevor die Reise weitergeht


Schusswaffen nicht erlaubt...


Für den Morgen am Tag der ‚Rückreise‘ auf‘s Festland mussten wir am Vorabend schon ein Taxi reservieren, da wir sehr früh los mussten um die Fähre, die um 7.30 Uhr losfährt, nicht zu verpassen und weil, wie uns gesagt wurde, um diese Zeit noch nicht so viele ‚Collectivos‘ unterwegs seien.

Das wissen die Taxifahrer natürlich auch und nutzen dies um einen höheren Preis zu verlangen als wenn man am Straßenrand steht und eins der weißen Autos, zumeist Toyota Corollas, heranwinkt.

Ein reserviertes Taxi ist in dem Moment ein ‚Expresso‘ oder ein ‚Privado‘.

Dasselbe Fahrzeug kann auf dem Rückweg von der Fähre dann aber auch wieder ein ‚Collectivo‘ sein.

Bei einem letzten Kaffee, die Taschen schon gepackt neben uns stehend, genossen wir noch einmal den herrlichen Blick auf die Bucht, auf der noch keinerlei Bootsverkehr zu sehen war.

Das Taxi fuhr vor, wir verabschiedeten uns und stiegen ein.

Etwas wehmütig und gleichzeitig gespannt, was vor uns lag.

Pünktlich kamen wir am Fährterminal an, ok, eigentlich mit reichlich Puffer, aber lieber eine halbe Stunde zu früh als eine Minute zu spät.

An der gläsernen Eingangstür waren Aufkleber angebracht, die darauf hinwiesen, dass das Mitbringen von Schusswaffen verboten ist.

Schon seltsam, so etwas zu sehen.

Ist das nicht was Selbstverständliches?

Hier wohl nicht unbedingt.

Da die Fähre morgens um diese Zeit ihre erste Tour machte, mussten wir nicht warten, bis andere Passagiere aussteigen würden, sondern konnten, nachdem die Tickets kontrolliert und entwertet waren, sofort einsteigen.

Wir entschieden uns diesmal für das luftige Oberdeck.

Außer uns waren nur wenige Passagiere mit an Bord, so konnten wir uns unsere Sitzplätze nach Belieben aussuchen.

Conny suchte natürlich die Mitte, um möglichst wenig vom Schwanken des Schiffes zu spüren.

Die Fahrt ging sehr ruhig los, aber noch waren wir quasi im Hafenbereich.

Erfahrungsgemäß würde es, sobald wir auf offener See wären wesentlich unruhiger werden.

Doch nicht an diesem Morgen.

Die Fähre glitt elegant über die fast schon spiegelglatte Meeresoberfläche.

Somit wurden auch weniger Spucktüten verteilt, ein paar Leuten wurde aber dennoch übel.

Uns jedenfalls nicht.

Bei der Ankunft in La Ceiba war es etwas bewölkt

Planmäßig legte der Kapitän die Fähre in La Ceiba wie gewohnt zentimetergenau an, wir schulterten unsere Taschen und gingen von Bord.

„Taxi Taxi“ wurden wir sofort angesprochen als wir das Terminal als eine der Ersten verliessen.

Ich zog nur den Autoschlüssel aus der Tasche und zeigte ihn den Taxifahrern, worauf diese uns komplett ignorierten.

Nun wollte unser Viererle, das nach wie vor unversehrt auf dem Parkplatz stand, ‚ausgelöst‘ werden.

Das Büro am anderen Ende des Parkplatzes hatte bereits geöffnet und ein US-amerikanisches Pärchen, das wir auf der Überfahrt kennen gelernt hatten und wir machten uns auf den Weg dorthin.

Sechs US-Dollar pro Nacht, das macht bei neun Nächten 54 Dollar.

Damit wir schnell weiter fahren konnten hatte ich das Geld schon abgezählt in der Hand.

Doch wie das halt oft so ist, war deren Rechnung eine ganz andere: Jeder angebrochene Tag zählte voll, also stellten sie uns elf mal sechs Dollar in Rechnung.

Nun gut, ist halt mal so.

Wir zahlten und gemeinsam mit dem anderen Pärchen begaben wir uns auf den Weg zu unseren Autos.

Zufälligerweise hatten die Beiden nur ein paar Plätze neben uns geparkt.

Kurz nachdem wir eingestiegen waren kam der Mann zu uns gelaufen und deutete an, ich solle die Scheibe herunter lassen.

Das ging ja bekanntlich nicht, also öffnete ich die Tür.

„Unsere Batterie ist leer, könnt Ihr überbrücken?“ sagte er etwas gestresst.

„Habt Ihr Kabel? Wir haben nämlich keine.“ war meine Antwort.

Eigentlich sollten wir schnellstmöglich welche besorgen, dachte ich in dem Moment.

„Ich glaube, ja. Ist zwar ein Mietwagen, aber ich meine im Kofferraum welche gesehen zu haben.“ Er drehte sich dabei schon um und ging zu seinem Auto zurück.

Was für ein Glück, dass wir unsere Batterie am Lago Atitlán gegen eine bessere ausgetauscht hatten.

Das Überbrücken hatte reibungslos funktioniert und wir verabschiedeten uns voneinander.

Nun konnte es weiter gehen.

Nachdem wir nun immer noch nicht ermordet worden waren und wir uns davon überzeugen ließen, dass Honduras ein echt schönes Land ist, beschlossen wir dieses doch noch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.


Wofür die Deutschen im Ausland bekannt sind


Wasser ist ja immer besonders anziehend.

Der Lago Yojoa ist der grösste See von Honduras und laut der Reisebibel sollte es dort auch einen schönen Wasserfall geben.

Und eine Mikrobrauerei mit Übernachtungsmöglichkeiten.

Um zum Lago Yojoa zu kommen mussten wir einen Großteil der Strecke wieder zurück fahren, auf der wir von Copán gekommen waren.

Also nochmal zwischen den Millionen Ölpalmen hindurch, bis auf Höhe von San Pedro Sula, und ab dort kam wieder Neuland für uns.

Während unserer gesamten Reise sind wir bereits in viele Polizeikontrollen gekommen, die ich natürlich nicht alle im Einzelnen erwähnte.

Eins jedoch möchte ich hier loswerden: Egal ob Militär oder Polizei, wir wurden stets freundlich behandelt.

Ob das nun daran lag, dass wir Deutsche sind kann ich nicht beurteilen.

Auffällig war jedenfalls, dass nahezu jedes Mal, wenn der jeweilige Polizist / Militärpolizist aus unseren Pässen herauslas, dass wir Deutsche sind, das Gespräch auf die deutsche Fußballnationalmannschaft kam.

‚El equipo de fútbol alemán‘ war bei den Jungs offenbar sehr beliebt, zumal gerade die EM stattfand.

Und ich interessiere mich ja so ganz und gar nicht für Fußball.

Manchmal, ganz zu Conny‘s Leidwesen, verbanden die Popos aber auch etwas anderes mit Deutschland, wenn sie meinen Namen lasen:

Peter ‚Hiltner‘

Das Geringste, was uns da entgegen schlug war ein verschmitztes Lächeln und ein „Ah, Hitler, Alemania“, aber der Eine oder Andere brachte es auch fertig, uns den Hitlergruß zu zeigen.

Conny war dann außer sich vor Wut.

„Beruhige Dich,“ sagte ich dann zu ihr, „die verehren hier nicht den Adolf, die wollen uns nur zeigen, dass sie irgendwas von der Geschichte kennen.“

Und davon bin ich bis heute überzeugt.

Es sollte uns aber noch was Extremeres widerfahren, davon erzähle ich aber in einem der kommenden Reiseberichte.

Wenn die Sterne ungünstig stehen


Jetzt ging es erst einmal wieder durch die schöne Natur, an den ‚Lago de Yojoa‘.

Von La Ceiba aus sind das zwar nur 250km, den See zum ersten Mal zu Gesicht bekommen hatten wir auch schon nach gut zweieinhalb Stunden Fahrt, doch dann ging die Suche los.

Unser Wunsch wäre es gewesen in der ‚D&D Brewery Lodge‘ zu übernachten, also machten wir uns zuerst auf den Weg dorthin.

Diese Lodge bietet laut Beschreibung des Lonely Planet mitten im Dschungel einige Cabañas an, braut ihr eigenes Bier und bietet auch sonst noch so einiges Erlebenswertes.

Als wir die Einfahrt nach einigem Suchen erreicht hatten, standen wir vor einem ‚Sorry, we‘re closed‘ Schild.

Shit!

Ok, dann fahren wir eben zu diesem Wasserfall, der muss irgendwo hier auf dieser Seite des Sees zu finden sein.

Nachdem wir gefühlt einmal um den halben See gefahren waren und es keinerlei Anzeichen auf einen Wasserfall gab, drehten wir um und machten uns wieder auf die Suche nach einem Zimmer.

Ein Schild ‚Hotel‘ am Straßenrand, irgendwo im Nirgendwo.

Wir bogen in den Parkplatz ein.

Ein großes Hauptgebäude und mehrere Nebengebäude im Baustil, naja ich möchte mal sagen ‚70er Jahre‘, also viel Beton und alles so ziemlich kastenförmig.

Der Parkplatz war leer, offensichtlich war das Hotel ‚Brisas del Lago‘ nicht ausgelastet.

Gute Chancen, ein Zimmer zu einem günstigen Preis zu bekommen.

Als wir in die Empfangshalle kamen mussten wir erstmal staunen: Ein Saal, der offenbar als Speisesaal diente aber wohl auch als Eventsaal genutzt werden konnte.

Fast schon einsam sass eine Dame an der Rezeption.

Ob Zimmer frei wären, diese Frage stellten wir erst gar nicht, stattdessen erkundigten wir uns gleich nach den Preisen.

Ziemlich reserviert nannte sie uns einen erstaunlich hohen Preis.

Die Frage nach einem Discount verneinte sie sofort, so dass klar war: hier ist nicht zu verhandeln.

Wir berieten uns kurz miteinander und beschlossen weiter zu ziehen.

Conny musste zur Toilette.

Also fragten wir die Dame, ob sie denn hier kurz gehen könnte.

Wisst Ihr was?

Die olle Schrulle hat „Nein“ gesagt.

Nicht die beste Werbung (zumal ich hier eh keine Werbung mache) für ein Hotel!

Die Suche ging also weiter, immer an der östlichen Seite des Sees entlang.

Eine Unterkunft, die im Reiseführer erwähnt wurde, war wohl in kanadischer Hand.

Bitte versteht mich nicht falsch, aber die von Honduranern geführten Hotels haben häufig einen Standard, für den wir nicht bereit waren viel Geld auszugeben.

Deshalb hofften wir, hier auf einen etwas besseren Standard zu treffen.

Das Hotel, besser gesagt die Lodge, liegt direkt am See.

Als wir auf den Hof fuhren wurden wir vom Besitzer persönlich begrüsst.

Ein Zimmer hätte er noch frei, ansonsten nur noch ein ganzes Haus mit mehreren Zimmern, das nur im Gesamten vermietet wurde und für uns sowohl zu groß als auch zu teuer gewesen wäre.

Also nahmen wir das Zimmer.

Mit Seeblick, wie er uns stolz erzählte.

Wir hatten, ganz entgegen unserer Gewohnheit, das Zimmer nicht zuerst angesehen sondern, da es ja einem Kanadier gehörte und folglich gut sein musste, direkt zugesagt.

Auch weil Conny dringend ‚Pee‘ musste.

Jaaaa, Ihr ahnt, dass kam, was kommen musste:

Das Zimmer war groß. Fünf Betten.

Alle unterschiedlich bezogen.

Einige der Rigipsplatten an den Wänden hatten Wasserflecken, die Decke hing teilweise herunter, es war ein wenig muffig.

Die Aussicht auf den See jedoch war erstklassig.

Eine Nacht. Weiter suchen wollten wir nicht.

Also blieben wir.

Der Wasserstand des Sees schien ungewöhnlich niedrig zu sein, ein paar Boote lagen weit entfernt vom Wasser fast schon auf dem Trockenen, wie wir vom Zimmer aus sehen konnten.

Ein eigentlich schöner Ausblick, dennoch: Alles in Allem fühlten wir uns hier nicht besonders wohl, auch wenn ich nicht genau sagen kann, warum.

In der Nacht zog ein Gewitter auf, es regnete heftig.

Unser Zimmer hatte eine Art ‚Hinterausgang‘ direkt ins Freie.

Außen ein schmaler betonierter Weg, der in Richtung See führte.

Dieser war schnell überschwemmt und das Wasser drang unter der Tür hindurch ins Zimmer.

Zum Glück nicht sehr viel und der Zimmerboden schien nicht eben zu sein, so dass das Wasser nicht bis zu unserem Bett kam.

Nichts wie weg hier, war die Devise am nächsten Morgen.

Sooo, hier muss ich mal wieder, ähnlich wie bei Trujillo, etwas zurecht rücken:

Unser Besuch am Lago Yojoa damals stand offensichtlich unter keinem günstigen Stern.

Ich bin zwischenzeitlich mehrere Male wieder als Tourguide dort gewesen und habe dabei die Möglichkeit gehabt, die richtig schönen Seiten des Sees und dessen Umgebung kennen lernen zu dürfen.

Auch den Wasserfall, den wir damals nicht gefunden hatten, Pulhapanzak, habe ich mittlerweile schon zweimal besucht.

Conny war seither nicht mehr dort, wenn ich ihr aber von meinen Trips erzähle, bekommt sie auch Lust, mal wieder einen Ausflug an den Lago de Yojoa zu unternehmen.

Auch Euch kann ich dies nur empfehlen.

Doch weiter mit unserer Reise.

Schon früh morgens setzten wir diese fort. Kein weiteres Ziel hier in Honduras vor Augen, war der Plan, die Grenze nach Nicaragua auf direktem Weg anzusteuern.

Am östlichen Seeufer entlang nahmen wir die CA-5 in Richtung der Hauptstadt von Honduras, Tegucigalpa.

Wieder mal ein Moloch, durch den wir einfach durch mussten.

Wäre da nicht im Lonely Planet die Rede von ‚Valle de Angeles‘, dem ‚Tal der Engel‘ gewesen.

Kaum Verkehr, wir kamen zügig voran.

Gegen halb zwölf  hatten wir Tegucigalpa erreicht und mussten nun den Weg nach Valle de Angeles finden.

Der Verkehr war, entsprechend einer Großstadt, chaotisch.

Conny navigierte anhand der kleinen Karte, die im Reiseführer abgedruckt ist, ich sass am Steuer.

Ganz rechts, zwischen der 3 und der 4 findet man den Hinweis nach Valle de Angeles

Erstaunlich schnell fanden wir das Schild das uns in die gesuchte Richtung wies und von nun an war Verfahren eigentlich unmöglich.

Eine gute dreiviertel Stunde führte uns die Strasse in die Berge auf etwa 1400m.

Die Berge ringsherum waren mit Nadelbäumen bewachsen, teilweise bot sich uns eine atemberaubende Aussicht auf die bergige Landschaft.

Valle de Angeles sollte laut Lonely Planet so eine Art Künstlerstadt mit sehr viel Geschichte und deswegen ein Touristenmagnet sein.

Erste Tuctucs kündigten schon die Nähe zur Stadt an.

Eine kleine Runde fuhren wir durch den Ort, parkten unser Viererle und spazierten durch die Kopfsteinpflasterstraßen.

Es war der 28.6.2012. , 12.15 Uhr Ortszeit.

20.15 Uhr deutscher Zeit.

Na, klingelt da was?

Bei eingefleischten Fußballfans bestimmt!

Gerade als wir an einem Café vorbei gingen hörten wir vertraute Klänge:

Die deutsche Nationalhymne.

Obwohl wir beide kein großes Interesse am Fußball haben (Conny noch eher als ich), setzten wir uns in das Café und bestellten irgendetwas, nur um ein wenig das Spiel Deutschland - Italien mitzuverfolgen.

Conny ist zwar nicht abergläubig, aber sie sagt, jedesmal wenn sie vor einem Spiel die Nationalhymne anhört, verliert unsere Mannschaft.

Wie das Spiel ausgegangen ist wisst Ihr ja bestimmt, wir haben uns nach dem 2:0 aus dem Cafe verabschiedet.

Unsere, beziehungsweise Conny‘s Erwartungen konnte Valle de Angeles nicht ganz erfüllen, auch wenn der Ort echt nett war, also machten wir uns nach einem doch recht kurzen Besuch hier wieder auf die Socken.

Wieder zurück in die große Stadt, die wir dank Conny‘s exzellenten Navigationskünsten und erstaunlich guter Beschilderung ohne große Probleme durchquerten, mit Ziel Danlí, nahe der Grenze zu Nicaragua.

Danlí liegt etwa 95km östlich von Tegucigalpa und ist bekannt für den Tabakanbau und die Zigarrenproduktion.

Deshalb planten wir hier noch eine Übernachtung ein bevor wir, immer noch unversehrt, das vermeintlich so böse Land Honduras verlassen würden.

Mittlerweile hatten wir von irgendwoher die Information bekommen, dass es Nicaragua mit dem C-4 Abkommen anscheinend recht genau nehmen würde und die sich eventuell auf den Einreisestempel nach Guatemala berufen würden.

Dann hätten wir es definitiv eilig.

Guatemala und Honduras hatten wir bereist, El Salvador wollten wir nicht besuchen, dennoch hätten wir für Nicaragua dann nicht mehr viel Zeit gehabt.

Doch noch waren wir in Honduras, auf dem Weg in die Zigarrenstadt Danlí.

Gegen 16 Uhr kamen wir dort an, checkten in einem Hotel ein und - waren einfach nur müde, erschöpft und hungrig.

Deshalb beschlossen wir, auf Sightseeing hier in Danlí zu verzichten und stattdessen einfach nur noch irgendwo eine Kleinigkeit zu essen.

Weit gehen mussten wir hierfür nicht, ein paar hundert Meter die Strasse runter fanden wir eine Art Imbiss, der vor allem Hühnchen im Angebot hatte.

Zumeist in irgendeiner frittierten Form.

Uns war nicht nach frittiertem Huhn zumute, wir bestellten ‚carne asada‘, gebratenes Fleisch, mit den für Honduras typischen Beilagen wie Reis, Bohnen, Bananenchips und Chismol, einer Art Tomatensalat.

Ein Bier dazu und wir setzten uns an einen der Tische im Freien.

Zwei offensichtlich angetrunkene Männer kamen auf uns zu und sprachen uns an.

Zum Einen sprachen sie zu schnell, zum Anderen lallten sie, so dass wir erst gar nicht wussten, was die überhaupt von uns wollten.

Bevor wir antworten konnten kam die Besitzerin des Imbiss hinter ihrer Theke hervor und raunzte die Beiden an, sie sollten uns in Ruhe lassen und gefälligst verschwinden.

Das machte mächtig Eindruck auf das alkoholisierte Duo, ohne Widerworte drehten sie ab und suchten das Weite.

Hätte ja beinahe doch noch gefährlich werden können, dieses Honduras, das wir in den vergangenen zwei Tagen übrigens komplett von Nord nach Süd durchquert hatten!

Nachdem wir unser Abendessen noch gemütlich genossen hatten, gingen wir zurück ins Hotel und fielen ins Bett.

Morgen sollte mal wieder ein besonderer Tag sein, ein neues Land und neue Abenteuer warteten auf uns.

Und somit auch auf Euch, also freut Euch schon auf die kommende ‚Sonne im Visier‘ - Etappe…



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